So eine Zugfahrt ist schon lustig. Aber Vorbereitung ist alles, also begibt man sich auf die Recherche nach Plänen zu den Umsteigebahnhöfen. Und siehe da, es gibt diese sogar! Leider musste ich feststellen, dass Würzburg keine Aufzüge hat und Gleis 9 und 10 sich nicht einen Bahnsteig teilen. Scheinbar gibt es online keine Wagenstandanzeiger, das wäre für die Umstiegsplanung perfekt.
Mit 2mal 20kg Gepäck kommt man im Zug und auf den Bahnhöfen recht schnell mit anderen Radfahrern ins Gespräch. Alle sagten uns, der Mainradweg wäre sehr schön; das hob auf der langen Fahrt die Stimmung und die Vorfreude.
Die Zugbegleiter der DB AG waren wie immer selten zu sehen und dann sehr kurz angebunden. Bei der VIAS GmbH sah das anders aus. Der gute Mann war sehr bemüht in seinem Zug Ordnung zu halten. Da in Koblenz eine Tür nicht zur Verfügung stand, knubbelten sich alle Fahrräder in den übrigen Fahrradabteilen. Weil diese dann zu voll waren, durften wir an einem Halt auf der anderen Zugseite von vorn nach hinten umsteigen. Somit war überall der Durchgang gewährleistet. Bei so viel Einsatz sollte sich die DB AG eine Scheibe abschneiden.
In Frankfurt habe ich beim Bahnsteigaufseher freundlich nach dem Wagenstandanzeiger für den Nahverkehr gefragt; daraufhin wurde ich schief angesehen und bekam als Antwort, dass es so etwas nicht gibt.
Auf dem Weg vom Bamberger Bahnhof zum Campingplatz musste es natürlich regnen.
Der Campingplatz liegt sehr idyllisch am Rand von Bamberg direkt am Flüsschen Regnitz. Leider ist die Anbindung an den ÖPNV sehr schlecht und man ist auf Rad/Auto angewiesen. Die Sanitäreinrichtungen haben zwei Gesichter. Im vorderen Bereich gibt es ein neues und sehr gut ausgestattetes Sanitärgebäude. Das 2. im hinteren Bereich des Platzes ist schon etwas in die Jahre gekommen und das merkt man leider auch. Aber es gibt dort Waschbecken, die nicht nach Geschlecht getrennt sind. Somit kann man zu zweit mit einer Tube Zahnpasta zeitgleich die Zähne putzen.
Was uns als erstes erstaunt hat, war dass es an jeder Straßenecke Eis Cafés gibt und diese sogar recht spät abends noch gut besucht sind. Bamberg wird auch "klein Venedig" genannt. Und ja, es gibt viele schöne kleine Brücken und im hinteren Teil sind die Häuser auch sehr nah am Fluss gebaut und haben eigene Bootsanleger. Zudem sind die kleines Gassen recht verwinkelt und an jeder Ecke kann man interessante Dinge entdecken.
Nun geht es wirklich los!
Aber am Anfang gleich der
erste Dämpfer. Anstatt den bekannten Weg durch die Stadt
zu nehmen, hatte ich mich dazu entschlossen der
offiziellen Mainradwegausschilderung zu folgen. Dumm
nur, dass diese vom Campingplatz aus direkt über einen
halb zugewachsenen Schotterweg auf einen Berg führt. Man
waren wir schlecht drauf! Nach dem Schock haben wir
erstmal verschnauft und "klein Venedig" im Hellen
betrachtet.
Die Strecke ist auf diesem Stück insgesamt ein
ziemliches Auf und Ab.
In Zeil am Main kann man auf
dem Marktplatz leckere Flammkuchen essen. Schön ist,
dass am Anfang jeder größeren Stadt eine Infotafel für
Radfahrer steht. In Hassfurt war darauf aber kein
Campingplatz verzeichnet und es brach eine kleine Panik
aus. Zum Glück konnte das Rätsel mit Hilfe von Google
gelöst werden.
Auf der Strecke gibt es auf Höhe der Schleuse in Limbach einen Pausenplatz für Radfahrer mit einem Trinkwasserspender. Leider war dies der einzige auf der gesamten Strecke.
Die Bezeichnung Campingplatz ist etwas übertrieben. Es
ist eine freistehende Wiese mit Feuerstelle und einer
Sanitärbaracke. Der Platzwart kommt auch nur irgendwann
für ~10 min vorbei, um die Anmeldungen abzuwickeln. Dann
ist man wieder allein. Dafür ist der Preis sehr günstig
(8€ für 2 Personen mit Zelt). Die Duschen kosten 0,50€
und funktionieren mit Wasser aus einer Solaranlage. Das
bedeutet aber auch, wenn die Sonne nicht wirklich
scheint und das warme Wasser leer ist, gibt es keins
mehr. An der Baracke sind für die Wohnwagen Steckdosen
angebracht, die nicht abgeschlossen sind, so kann man
auch sein Smartphone aufladen.
Es war eine echt kalte
Nacht...
Haßfurt hat zwischen den beiden Stadttoren eine schöne
Altstadt.
Im Susi & Strolch am oberen Tor kann man
super Frühstücken, um für die nächste Etappe fit zu
sein. Es wird alles frisch zubereitet und ist Bio.
Vor dieser Etappe hatten wir aufgrund der großen Entfernung (>50km) etwas Angst, deswegen sollte sie ursprünglich nur bis Wipfeld führen.
Außerdem gab es in der Planung eine Neuigkeit: einen Zwischenstopp. Auf dieser Etappe war er in Schweinfurt, wo es sogar kostenlose Fahrradboxen gibt (wenn man sie findet ... dann passt sogar das Gepäck mit rein). Nachdem dieses Rätsel gelöst war haben wir die Stadt erkundet.
Nach einer sehr angenehmen Etappe haben wir, unter anderem da der Campingplatz in Wipfeld offiziell nur Stellplätze für Wohnmobile hat, dort entschieden direkt die Fähre zu nehmen und die 12km bis nach Volkach weiterzufahren.
Der Campingplatz Ankergrund ist ein mittelgroßer, sehr nett geführter Platz. Im Verhältnis zur Platzgröße ist die Zeltwiese allerdings etwas klein. Die Sanitäranlagen sind super und man kann für 0,50€ ausreichend lange duschen. Das war bisher unsere beste Nacht.
Volkach hat eine wunderschöne Altstadt mit verwinkelten Gassen. An der Hauptstraße sind viele schicke kleine und gut besuchte Lokale. Für eine volle Mahlzeit waren wir nicht hungrig genug und überfressen ist auch nicht gut. Somit haben wir uns einen unglaublich leckeren Riesenveggiedöner geteilt.
Wieder eine angenehme Strecke. Nur am Ortseingang von Ochsenfurt lag in einer Bergabkurve Schotter auf dem Asphalt und Anna ist ihr Heck ausgebrochen, woraufhin ihr Fahrrad sie in den Straßengraben warf. Somit kamen auch das Medipack und der Ersthelfer zum Einsatz.
Ein Teil der Zeltwiese liegt auf einer "Insel". Leider passen über die sehr schmale Brücke dorthin nur die Fahrräder ohne Gepäck. Also eine elende Schlepperei. Dann ist es dort aber sehr idyllisch.
Leider handelt es sich um einen recht teuren Massencampingplatz. Immerhin gibt es dafür einen Außenpool. Die Sanitäranlagen sind eher durchwachsen, aber es gibt Radio-Beschallung auf dem Klo.
Die Nächte am Fluss werden immer kälter!
Nachdem Anna mit Tetanusspritze und Verband professionell verarztet war, war es leider schon etwas spät. Irgendwie war um die Zeit in der Stadt nicht mehr viel los. Das hätten wir von so einer doch recht großen Stadt nicht erwartet.
Zur Abwechslung eine kurze Etappe.
In Würzburg gibt
es am Main sehr schöne Parkanlagen - hier kann man
sicher gut relaxen.
Als Radfahrer auf dem Mainradweg sollte man vom IBIS Budget Hotel Abstand nehmen, der Weg dorthin ist sehr bergig. Auf halbem Wege haben wir aufgegeben und kurzerhand umgebucht. Auf dem Weg zum Hotel wurden wir mehrmals doof angemacht, nicht sehr freundlich.
Das Wetter wird stetig besser. Die Fahrt war schon recht warm.
Das "Badezimmer" sieht aus wie ein Raumschiff. Es ist ein orangener Plastikzylinder, der in einer Raumecke steht. Sehr futuristisch! Das Bett ist sehr bequem. Es gibt nur eine Decke, aber wir haben die Nacht erstaunlich gut überstanden. Leider gibt es keine gesicherte Fahrradabstellmöglichkeit.
Die Hauptstraßen sind bis auf den Straßenbelag - schönes
Pflaster - eher wie in jeder Stadt. Nur in den kleinen
Seitenstraßen ist der historische Zustand erhalten.
Das
Restaurant Marktbärbel ist sehr zu empfehlen! Die
Burggaststätte hingegen überhaupt nicht, der Kellner
wollte, obwohl die Terrasse eine halbe Stunde vor
Ladenschluss noch gut besucht war, nicht arbeiten.
Zur Burg ist der Weinwanderweg zu empfehlen, zurück ist der andere besser. Leider wurde uns dies erst im Nachhinein bewusst, nachdem wir hinwärts zig Treppenstufen erklommen hatten. Nachher ist man immer klüger! Der Rückweg über den Weinwanderweg gestaltete sich aufgrund von Bauarbeiten leicht verwirrend.
Ein sehr heißer Tag und ich holte mir direkt einen Sonnenbrand auf den Oberschenkeln. Zum Glück war die Etappe aber gut zu fahren. Während der Mittagspause in Karlstadt machte das Rathaus um 14:00 Musik, allerdings aus dem Lautsprecher. Hier gab es auch wieder Eis ohne Ende, diesmal auffallend günstig.
Am Ortseingang von Gemünden gibt es einen netten kleinen Fahrradladen. Dort wurde Annas Fahrrad modifiziert. Da jetzt an beiden Rädern Lenkerhörnchen montiert sind, nennen wir sie nun Elch und Hirsch.
Sehr nettes Personal und sehr fahrrad- und motorradfreundlich. Es gibt auf der Zeltwiese einen Pavillon mit Bierzeltgarnitur, Kühlschränken und kostenlosem Strom. Dort kann man super Kochen und nette Gespräche führen.
Eine weitere Besonderheit des Platzes, vor allem bei dem heißen Wetter: Man kann das örtliche Freibad kostenlos nutzen. Man tat das gut! Man kann auch sehr gut Waschen und es gibt Wäscheständer, auf denen jeder Platzbewohner seine Wäsche aufhängen darf.
Ein Nachteil der Insellage: Die Nacht war so kalt, dass wir am Abend noch neue Schlafsäcke in die nächstgelegene Packstation bestellt haben.
Wir waren lieber schwimmen!
Es wird immer wärmer und die Steigungen nehmen zu; seit wann fließt ein Fluss bergauf?
Dafür ist Lohr am Main wieder eine schöne Stadt, aber irgendwoher kenne ich den Namen doch. Beim Losfahren fällt es mir dann auf, hier ist ja das Rexroth-Werk.
Es gibt es eine schlecht ausgeschilderte Schotterumleitung, als Entschädigung kann man in Marktheidenfeld super die Beine im Main baumeln lassen.
Der Campingplatz liegt abgelegen außerhalb der Stadt auf einem Berg. Fast hätten wir das Hinweisschild übersehen.
Der niederländische Herr an der Anmeldung meinte, der Weg in die Stadt lohne nicht, weil dort eh nix los sei. In der Nähe gibt es ein Waldbad, was aber extra kostet. Die Zeltwiese liegt etwas ab vom Schuss, ist aber dafür in Bereiche unterteilt und es gibt eine Grillhütte mit Bänken, Feuerstelle und Wasserhahn. Somit kam unser Kocher wieder zum Einsatz, selten hat eine so einfache Mahlzeit so gut getan.
Wegen der Lage auf einem Berg mitten in der Einöde
ausgefallen.
Eine recht gut zu fahrende Strecke bei nicht zu warmem Wetter. Nur der Anstieg an der Schleuse Freudenberg ist nicht so toll.
Zur Mittagspause machten wir einen Abstecher nach Wertheim in Baden Württemberg. Ab dort hat es leider geregnet. Der Weg führte abschnittsweise über eine üble Schlammpiste, die Annas hintere Bremse zum Versagen brachte.
Wenigstens gibt es am Ortseingang von Miltenberg viele Supermärkte, so dass wir Proviant auffüllen konnten. Aber warum nur sind die immer alle auf einem Fleck?
Ein mit Liebe geführter kleiner Platz direkt unter einer Brücke. Der Besitzer/Platzwart hat dort sein eigenes kleinen Campingmobil stehen.
Die Sanitäranlagen sind weder schön, noch modern, aber für den Zweck ausreichend. Ein großes Manko ist allerdings, dass man sich als Frau nach der Toilette nicht die Hände waschen kann während eine andere Frau duscht, da sich die Waschbecken im abschließbaren Duschraum befinden. Daran sollte man etwas ändern.
Auf dem Platz sowie an der Strandpromenade gibt es sehr viele Schwäne, die sich wie die wahren Herren des Platzes aufführen.
Miltenberg hat eine wunderschöne historische Altstadt mit windschiefen alten Häusern, die leider bis auf einige winzige Gässchen nur aus einer einzigen, langen gewundenen Straße besteht. Im Eiscafé Cortina gibt es eine einzigartige Pistazienpaste, äußerst lecker!
Wieder eine durchschnittliche Strecke, wobei es auf Höhe des Pompeianums einmal am Fels sehr eng wird. Am Ortseingang (Brücke) ist ein Fahrradparkhaus ausgeschildert, danach leider nie wieder. Es handelt sich wohl um die Radstation am Hauptbahnhof?!
Unterwegs haben wir an der Packstation noch die bestellten Schlafsäcke abgeholt und die alten nach Hause geschickt. Ist schon praktisch!
Wird von einfachen Angestellten beaufsichtigt und scheint eher eine Schlafmöglichkeit für Durchreisende zu sein. Die Duschen, die man theoretisch unterbrechen kann, sind gut und bezahlbar. Leider hat mein Unterbrechen sich in ein Ende verwandelt. Man könnte in den Sanitäranlagen auch öfter putzen und sich im allgemeinen besser um den Platz kümmern. Zudem ist der Trockenraum immer abgeschlossen, nach Angabe des Personals wegen Diebstahls.
Unser Zelt hatten wir direkt unter der Hochspannungsleitung aufgestellt. Diese macht bei Regen interessante Geräusche. An sich ist der Platz gut mit dem ÖPNV angebunden, dieser ist aber auch nicht so auf Touristen ausgelegt.
Die Sehenswürdigkeiten haben sehr spezielle Öffnungszeiten. Es macht alles spätestens 18:00 zu und Montags ist quasi alles geschlossen. Somit mussten wir wieder einmal umplanen.
Wir haben am Montag einen Tagesausflug nach Seligenstadt
gemacht und anschließend bei einem leckeren Mexikaner in
AB gegessen.
Am Dienstag morgen haben wir uns vor der
Fahrt dann noch schnell das Pompeianum angesehen, für
mehr blieb keine Zeit.
Eine Probefahrt für Tag 10.
Da man - wie gesagt - Montags in AB nicht viel machen kann, haben wir uns die Altstadt von Seligenstadt angesehen und dort leckeren Zwiebelkuchen genossen.
Ursprünglich waren Übernachtungen im Hotel geplant, aber aus anfänglich unbekannten Gründen waren nur wenige Betten verfügbar und diese extrem teuer. Einige Zeit später kam die Erleuchtung: Es war IAA...
Somit musste ein Campingplatz in oder um Frankfurt gefunden werden. Unter 3 Möglichkeiten entschieden wir uns zunächst für einen am Main etwas außerhalb mit ÖPNV-Anbindung.
Der Tag begann mit schlechtem Wetter; kalt und regnerisch - da war die Laune ganz weit unten. In Offenbach haben wir dann noch den Campingplatz umdisponiert. Die beiden am Fluss gelegenen befinden sich doch recht weit außerhalb, daher ging es in die Stadt.
Kaum waren wir über die Brücke, machte die Stadt Frankfurt uns ein unmoralisches Angebot: Eine Straßenbahn. Eben noch die Fahrradmitnahmebedingungen klären und auf geht es. Dann die Enttäuschung: An der Hauptumsteigehaltestelle gibt es keinen Aufzug. Nach dem ersten Versuch mit der Treppe folgte der Test über die Rolltreppe: So kann man auch 3 Etagen überwinden. Danach mit der S-Bahn weiter und einen Umweg zur nächsten Überführung nehmen. Aber angekommen.
Der erste Kontakt am Telefon war nicht sehr freundlich. Vor Ort sah es besser aus, die Dame an der Rezeption hat alles gut erklärt und der Platzwart war super nett. Die Zeltwiese ist von überschaubarer Größe, war aber interessant belegt. Wir kamen an mit zwei Chinesen, die zur IAA wollten, und kurz vor uns kam ein Tscheche, der auf der Durchreise auf die Kanalinseln war. Das führte zu tollen und interessanten Gesprächen, allerdings auf Englisch.
Es gibt sehr gute Waschmaschinen und Trockner, zudem eine Handyladestation. Die Sanitäranlagen sind etwas in die Jahre gekommen und die Duschen echt finster. Dafür funktioniert die Duschelektronik hier super. Die Anbindung an den ÖPNV ist perfekt; es fahren fast rund um die Uhr 4 U-Bahnlinien parallel in die Innenstadt, dies ergibt einen ca. 2-Minutentakt.
Für die Stadt haben wir auch Tag 11 eingeplant. Es gibt echt viel zu sehen, vor allem Museen und Ausstellungen. Wir fanden die Innenstadt abends etwas tot, aber eventuell muss man nur die richtigen Ecken kennen. Zudem ist das Essensangebot allgemein sehr fleischlastig, was für eine Fast-Vegetarierin etwas schwierig ist. Aber wir hatten trotzdem Apfelwein, Rippchen, Eier mit grüner Soße und die Annas Meinung nach besten Bratkartoffeln der Welt.
Der ÖPNV ist zwar an sich sehr gut, aber wenn es mal Aufzüge gibt, muss man meist von Etage zu Etage umsteigen und sie sind sehr eng.
Aufgrund der Wetterlage haben wir den Aufenthalt in Frankfurt um eine Nacht verlängert und sind mit der S-Bahn nach Mainz gefahren.
Mainz ist eine schöne Stadt in überschaubarer Größe mit vielen historischen Gebäuden. Wir hatten uns an der Touristeninformation einen kleinen Stadtplan mit Sehenswürdigkeiten mitgenommen. So ausgestattet ging es auf Entdeckungstour.
Die erste Herausforderung war der „Isis-Tempel“: An der im Plan angegeben Adresse befindet sich das Einkaufszentrum „Römerpassage“. Nach der 3. Umrundung desselbigen wurde es Zeit für einen Toilettenbesuch und siehe da: Der Tempel ist im Keller! Da wurde kurzerhand das Einkaufszentrum über den gefundenen Tempel gebaut und ein Museum ins Gebäude integriert.
Auch die Kirche St. Stephan ist einen Besuch wert. Die überwiegend blauen Fenster schaffen eine wundervolle Lichtstimmung im Innenraum.
Die weiteren Sehenswürdigkeiten waren einfacher zu finden, bis am Ende das Römertor übrigblieb. Nach längerer Suche fanden wir auch dies inmitten einer Wohnsiedlung, allerdings waren wir sehr enttäuscht. Es handelt sich dabei um ein Stück überwachsene Steinmauer in einer gut versteckten Senke – definitiv keine halbstündige Suche wert.
Wenigstens entschädigte der Blick über die Stadt ein wenig für die Mühe.
Endlich wieder mit dem Rad unterwegs.
Die Fahrt nach Wiesbaden war sehr abwechslungsreich. Es ging durch Parks und Wiesen, aber auch durch ein Chemieindustriegebiet und einige Siedlungen. Die Strecke an sich ist wenig anspruchsvoll, bis auf den Wind auf dem „Deich“.
Die Betten sind etwas unbequem, weil viel zu weich. Die
Zimmerausstattung ist wirklich ungewöhnlich und es gibt
ein richtiges Bad mit Fenster. Auf dem Zimmer gibt es
einen Wasserkocher mit Teebeuteln und Instant-Kaffee.
Somit tranken wir auf dem Zimmer immer lecker Tee.
Das Personal ist sehr nett und es gibt einen Keller, in
dem wir unsere Fahrräder abstellen durften. Die Nacht
von Samstag auf Sonntag war ausgebucht und das merkte
man beim Frühstück leider auch. Das Buffet war mitunter
sehr leer, es gab wenig Plätze und das Personal kam mit
dem Abräumen nicht nach.
Leider hatten wir die Tage in Wiesbaden schlechtes Wetter. Daher waren wir hauptsächlich auf den ÖPNV angewiesen und mussten uns durch das Linienchaos kämpfen. Der Stadt täten ein bis zwei U-Bahn Linien recht gut.
Aber das Ganze konnte uns nicht vom Sightseeing abhalten. Auf dem Plan standen unter anderem die historische Nerobergbahn und die Ruine der Burg Sonnenberg. Letztere war leider komplett von Bauzäunen umgeben.
Zufällig waren wir am Bäckerbrunnen im ältesten Lokal am Platz essen. Das Essen war auch sehr lecker. Im örtlichen Outdoorladen haben wir uns einen Heringshammer und Sitzkissen für zukünftige Urlaube zugelegt.
Am zweiten Abend hatten wir bei der Lokalwahl leider nicht so viel Glück. Die Lokalität war mit den vielen Gästen überfordert. Die hausgemachte Fruchtlimonade war aber trotzdem sehr lecker, so hat sich das lange Warten darauf wenigstens gelohnt.
Ursprünglich war die Rückfahrt mit dem Zug ab Wiesbaden
geplant. Auf dem Weg zum Bahnhof haben wir allerdings
beschlossen, eben mit dem Rad rüber nach Mainz zu
fahren. Zum einen wollten wir den Urlaub nicht einfach
so abschließen, zum anderen sind die Zugverbindungen ab
Mainz besser.
Leider mussten wir komplett nach einer
miserablen Ausschilderung fahren. Nach einem gefühlt
ewig langen Umweg kamen wir irgendwann irgendwo in Mainz
an und sind dann nach PKW-Ausschilderung in Richtung
Bahnhof gefahren. Am Ende fuhren wir noch etwas am Rhein
entlang. Bei etwas wärmerem Wetter hätten wir sicherlich
die Reise am Rhein entlang in Richtung Köln fortgesetzt.
Dies werden wir im Frühjahr 2014 definitiv nachholen :)!
Am Bahnhof angekommen noch schnell am Automaten die
Fahrkarten geholt (mit Erfahrung geht das im
Handumdrehen) und beim Bäcker etwas Verpflegung besorgt;
die Fahrstrecke am Morgen war schliesslich nicht
eingeplant. Der Zug der MRB (Mittel-Rhein-Bahn) stand
sogar schon da und wir konnten in Ruhe die Fahrräder
verstauen.
Der Zug an sich bestand aus zwei
aneinandergekoppelten Triebfahrzeugen und sollte von
Mainz Hbf bis Köln-Deutz durchfahren. In Koblenz kam
dann überraschend die Durchsage, dass unser Zugteil
abgekoppelt wird und nur der andere weiterfährt. Somit
mussten wir unsere gut verstauten Räder in den anderen
Teil verfrachten.
Kurz nach Abfahrt fiel auf, dass
das WC defekt war und man das im – nicht mehr
vorhandenen - zweiten Zugteil nutzen sollte. Um diesen
Umstand für alle Mitreisenden noch angenehmer zu
gestalten, war natürlich die Klimaanlage voll
aufgedreht, so dass es trotz ziemlicher Überfüllung
empfindlich kalt wurde. Dies führte zu einer verärgerten
Menschentraube vor dem WC. Dass der Zugbegleiter sich
auf der gesamten Fahrt nicht blicken ließ, war wohl kein
Zufall...
Damit wären wir wieder am Anfang: "So eine
Zugfahrt die ist lustig ..."
Aufgrund der Aufzugsituation in Köln entschlossen wir uns in Köln Hbf auszusteigen und fuhren per Fahrrad bis nach Hause. Mit ausreichend Übung war der Kölner Stadtverkehr auch mit voll beladenen Rädern gut zu meistern.
Gesamtlänge (ohne Tag 9 und 15): |
~429km |
Gesamtsteigung: |
23143m |
Gesamtgefälle: |
23357m |
Differenz: |
- 214m |