Der Mainradweg

Tag 0: Fahrt nach Bamberg

So eine Zugfahrt ist schon lustig. Aber Vorbereitung ist alles, also begibt man sich auf die Recherche nach Plänen zu den Umsteigebahnhöfen. Und siehe da, es gibt diese sogar! Leider musste ich feststellen, dass Würzburg keine Aufzüge hat und Gleis 9 und 10 sich nicht einen Bahnsteig teilen. Scheinbar gibt es online keine Wagenstandanzeiger, das wäre für die Umstiegsplanung perfekt.

Mit 2mal 20kg Gepäck kommt man im Zug und auf den Bahnhöfen recht schnell mit anderen Radfahrern ins Gespräch. Alle sagten uns, der Mainradweg wäre sehr schön; das hob auf der langen Fahrt die Stimmung und die Vorfreude.

Die Zugbegleiter der DB AG waren wie immer selten zu sehen und dann sehr kurz angebunden. Bei der VIAS GmbH sah das anders aus. Der gute Mann war sehr bemüht in seinem Zug Ordnung zu halten. Da in Koblenz eine Tür nicht zur Verfügung stand, knubbelten sich alle Fahrräder in den übrigen Fahrradabteilen. Weil diese dann zu voll waren, durften wir an einem Halt auf der anderen Zugseite von vorn nach hinten umsteigen. Somit war überall der Durchgang gewährleistet. Bei so viel Einsatz sollte sich die DB AG eine Scheibe abschneiden.

In Frankfurt habe ich beim Bahnsteigaufseher freundlich nach dem Wagenstandanzeiger für den Nahverkehr gefragt; daraufhin wurde ich schief angesehen und bekam als Antwort, dass es so etwas nicht gibt.

Zugfahrt
Fahrradtransport im Zug

Auf dem Weg vom Bamberger Bahnhof zum Campingplatz musste es natürlich regnen.

Der Campingplatz Camping-Insel

Der Campingplatz liegt sehr idyllisch am Rand von Bamberg direkt am Flüsschen Regnitz. Leider ist die Anbindung an den ÖPNV sehr schlecht und man ist auf Rad/Auto angewiesen. Die Sanitäreinrichtungen haben zwei Gesichter. Im vorderen Bereich gibt es ein neues und sehr gut ausgestattetes Sanitärgebäude. Das 2. im hinteren Bereich des Platzes ist schon etwas in die Jahre gekommen und das merkt man leider auch. Aber es gibt dort Waschbecken, die nicht nach Geschlecht getrennt sind. Somit kann man zu zweit mit einer Tube Zahnpasta zeitgleich die Zähne putzen.

Campinginsel
Der erste Zeltaufbau

Bamberg

Was uns als erstes erstaunt hat, war dass es an jeder Straßenecke Eis Cafés gibt und diese sogar recht spät abends noch gut besucht sind. Bamberg wird auch "klein Venedig" genannt. Und ja, es gibt viele schöne kleine Brücken und im hinteren Teil sind die Häuser auch sehr nah am Fluss gebaut und haben eigene Bootsanleger. Zudem sind die kleines Gassen recht verwinkelt und an jeder Ecke kann man interessante Dinge entdecken.

Bamberg bei Nacht Bamberg am Tag
Bamberg in der Dämmerung und am Tag

Tag 1: Fahrt nach Hassfurt

Nun geht es wirklich los!
Aber am Anfang gleich der erste Dämpfer. Anstatt den bekannten Weg durch die Stadt zu nehmen, hatte ich mich dazu entschlossen der offiziellen Mainradwegausschilderung zu folgen. Dumm nur, dass diese vom Campingplatz aus direkt über einen halb zugewachsenen Schotterweg auf einen Berg führt. Man waren wir schlecht drauf! Nach dem Schock haben wir erstmal verschnauft und "klein Venedig" im Hellen betrachtet.

Die Strecke ist auf diesem Stück insgesamt ein ziemliches Auf und Ab.
In Zeil am Main kann man auf dem Marktplatz leckere Flammkuchen essen. Schön ist, dass am Anfang jeder größeren Stadt eine Infotafel für Radfahrer steht. In Hassfurt war darauf aber kein Campingplatz verzeichnet und es brach eine kleine Panik aus. Zum Glück konnte das Rätsel mit Hilfe von Google gelöst werden.

Auf der Strecke gibt es auf Höhe der Schleuse in Limbach einen Pausenplatz für Radfahrer mit einem Trinkwasserspender. Leider war dies der einzige auf der gesamten Strecke.

Trinkwasserspender
Öffentlicher Trinkwasserspender
Wetterstation
Wetterstation

Der Campingplatz Naturfreundehaus

Die Bezeichnung Campingplatz ist etwas übertrieben. Es ist eine freistehende Wiese mit Feuerstelle und einer Sanitärbaracke. Der Platzwart kommt auch nur irgendwann für ~10 min vorbei, um die Anmeldungen abzuwickeln. Dann ist man wieder allein. Dafür ist der Preis sehr günstig (8€ für 2 Personen mit Zelt). Die Duschen kosten 0,50€ und funktionieren mit Wasser aus einer Solaranlage. Das bedeutet aber auch, wenn die Sonne nicht wirklich scheint und das warme Wasser leer ist, gibt es keins mehr. An der Baracke sind für die Wohnwagen Steckdosen angebracht, die nicht abgeschlossen sind, so kann man auch sein Smartphone aufladen.
Es war eine echt kalte Nacht...

Haßfurt

Haßfurt hat zwischen den beiden Stadttoren eine schöne Altstadt.
Im Susi & Strolch am oberen Tor kann man super Frühstücken, um für die nächste Etappe fit zu sein. Es wird alles frisch zubereitet und ist Bio.

Haßfurt Ritterkapelle
Haßfurt Ritterkapelle

Tag 2: Fahrt nach Volkach

Vor dieser Etappe hatten wir aufgrund der großen Entfernung (>50km) etwas Angst, deswegen sollte sie ursprünglich nur bis Wipfeld führen.

Rastplatz
Rastplatz an der Strecke

Außerdem gab es in der Planung eine Neuigkeit: einen Zwischenstopp. Auf dieser Etappe war er in Schweinfurt, wo es sogar kostenlose Fahrradboxen gibt (wenn man sie findet ... dann passt sogar das Gepäck mit rein). Nachdem dieses Rätsel gelöst war haben wir die Stadt erkundet.

Fahrradgaragen
Fahrradboxen in Schweinfurt
Schweinfurt
Schweinfurter Rathaus

Nach einer sehr angenehmen Etappe haben wir, unter anderem da der Campingplatz in Wipfeld offiziell nur Stellplätze für Wohnmobile hat, dort entschieden direkt die Fähre zu nehmen und die 12km bis nach Volkach weiterzufahren.

Der Campingplatz Ankergrund

Der Campingplatz Ankergrund ist ein mittelgroßer, sehr nett geführter Platz. Im Verhältnis zur Platzgröße ist die Zeltwiese allerdings etwas klein. Die Sanitäranlagen sind super und man kann für 0,50€ ausreichend lange duschen. Das war bisher unsere beste Nacht.

Volkach

Volkach hat eine wunderschöne Altstadt mit verwinkelten Gassen. An der Hauptstraße sind viele schicke kleine und gut besuchte Lokale. Für eine volle Mahlzeit waren wir nicht hungrig genug und überfressen ist auch nicht gut. Somit haben wir uns einen unglaublich leckeren Riesenveggiedöner geteilt.

Volkach
Marktplatz Volkach

Tag 3: Fahrt nach Ochsenfurt

Wieder eine angenehme Strecke. Nur am Ortseingang von Ochsenfurt lag in einer Bergabkurve Schotter auf dem Asphalt und Anna ist ihr Heck ausgebrochen, woraufhin ihr Fahrrad sie in den Straßengraben warf. Somit kamen auch das Medipack und der Ersthelfer zum Einsatz.

Weinberge und Pflaumenbäume. Weinberge und Pflaumenbäume.
Weinberge und Pflaumenbäume ... soweit das Auge reicht
Kitzingen.
Kitzingen

Der Campingplatz KNAUS Campingpark Frickenhausen

Ein Teil der Zeltwiese liegt auf einer "Insel". Leider passen über die sehr schmale Brücke dorthin nur die Fahrräder ohne Gepäck. Also eine elende Schlepperei. Dann ist es dort aber sehr idyllisch.

Blick von der Zeltinsel.
Blick von der Zeltinsel auf den Main

Leider handelt es sich um einen recht teuren Massencampingplatz. Immerhin gibt es dafür einen Außenpool. Die Sanitäranlagen sind eher durchwachsen, aber es gibt Radio-Beschallung auf dem Klo.

Die Nächte am Fluss werden immer kälter!

Ochsenfurt

Nachdem Anna mit Tetanusspritze und Verband professionell verarztet war, war es leider schon etwas spät. Irgendwie war um die Zeit in der Stadt nicht mehr viel los. Das hätten wir von so einer doch recht großen Stadt nicht erwartet.

Altstadt von Ochsenfurt. Rathaus von Ochsenfurt
Ochsenfurt bei Nacht

Tag 4: Fahrt nach Würzburg

Zur Abwechslung eine kurze Etappe.
In Würzburg gibt es am Main sehr schöne Parkanlagen - hier kann man sicher gut relaxen.

Als Radfahrer auf dem Mainradweg sollte man vom IBIS Budget Hotel Abstand nehmen, der Weg dorthin ist sehr bergig. Auf halbem Wege haben wir aufgegeben und kurzerhand umgebucht. Auf dem Weg zum Hotel wurden wir mehrmals doof angemacht, nicht sehr freundlich.

Das Wetter wird stetig besser. Die Fahrt war schon recht warm.

Hotel IBIS Innenstadt

Das "Badezimmer" sieht aus wie ein Raumschiff. Es ist ein orangener Plastikzylinder, der in einer Raumecke steht. Sehr futuristisch! Das Bett ist sehr bequem. Es gibt nur eine Decke, aber wir haben die Nacht erstaunlich gut überstanden. Leider gibt es keine gesicherte Fahrradabstellmöglichkeit.

Würzburg

Die Hauptstraßen sind bis auf den Straßenbelag - schönes Pflaster - eher wie in jeder Stadt. Nur in den kleinen Seitenstraßen ist der historische Zustand erhalten.
Das Restaurant Marktbärbel ist sehr zu empfehlen! Die Burggaststätte hingegen überhaupt nicht, der Kellner wollte, obwohl die Terrasse eine halbe Stunde vor Ladenschluss noch gut besucht war, nicht arbeiten.

Zur Burg ist der Weinwanderweg zu empfehlen, zurück ist der andere besser. Leider wurde uns dies erst im Nachhinein bewusst, nachdem wir hinwärts zig Treppenstufen erklommen hatten. Nachher ist man immer klüger! Der Rückweg über den Weinwanderweg gestaltete sich aufgrund von Bauarbeiten leicht verwirrend.

Blick über die Stadt Blick über die Stadt
Blick über die Stadt
Burg Burghof
Burg und Burghof

Tag 5: Fahrt nach Gemünden

Ein sehr heißer Tag und ich holte mir direkt einen Sonnenbrand auf den Oberschenkeln. Zum Glück war die Etappe aber gut zu fahren. Während der Mittagspause in Karlstadt machte das Rathaus um 14:00 Musik, allerdings aus dem Lautsprecher. Hier gab es auch wieder Eis ohne Ende, diesmal auffallend günstig.

Altstadt von Ochsenfurt. Rathaus von Ochsenfurt
Pause mit Pferde streicheln

Am Ortseingang von Gemünden gibt es einen netten kleinen Fahrradladen. Dort wurde Annas Fahrrad modifiziert. Da jetzt an beiden Rädern Lenkerhörnchen montiert sind, nennen wir sie nun Elch und Hirsch.

Der Campingplatz Saale-Insel

Sehr nettes Personal und sehr fahrrad- und motorradfreundlich. Es gibt auf der Zeltwiese einen Pavillon mit Bierzeltgarnitur, Kühlschränken und kostenlosem Strom. Dort kann man super Kochen und nette Gespräche führen.

Eine weitere Besonderheit des Platzes, vor allem bei dem heißen Wetter: Man kann das örtliche Freibad kostenlos nutzen. Man tat das gut! Man kann auch sehr gut Waschen und es gibt Wäscheständer, auf denen jeder Platzbewohner seine Wäsche aufhängen darf.

Ein Nachteil der Insellage: Die Nacht war so kalt, dass wir am Abend noch neue Schlafsäcke in die nächstgelegene Packstation bestellt haben.

Gemünden

Wir waren lieber schwimmen!

Gemünden
Gemünden

Tag 6: Fahrt nach Lengfurt

Es wird immer wärmer und die Steigungen nehmen zu; seit wann fließt ein Fluss bergauf?

Dafür ist Lohr am Main wieder eine schöne Stadt, aber irgendwoher kenne ich den Namen doch. Beim Losfahren fällt es mir dann auf, hier ist ja das Rexroth-Werk.

Lohr
Lohr am Main

Es gibt es eine schlecht ausgeschilderte Schotterumleitung, als Entschädigung kann man in Marktheidenfeld super die Beine im Main baumeln lassen.

Der Campingplatz Main-Spessart-Park

Der Campingplatz liegt abgelegen außerhalb der Stadt auf einem Berg. Fast hätten wir das Hinweisschild übersehen.

Der niederländische Herr an der Anmeldung meinte, der Weg in die Stadt lohne nicht, weil dort eh nix los sei. In der Nähe gibt es ein Waldbad, was aber extra kostet. Die Zeltwiese liegt etwas ab vom Schuss, ist aber dafür in Bereiche unterteilt und es gibt eine Grillhütte mit Bänken, Feuerstelle und Wasserhahn. Somit kam unser Kocher wieder zum Einsatz, selten hat eine so einfache Mahlzeit so gut getan.

Zelt im dunkeln
Zelt im Dunkeln

Lengfurt

Wegen der Lage auf einem Berg mitten in der Einöde ausgefallen.

Tag 7: Fahrt nach Miltenberg

Eine recht gut zu fahrende Strecke bei nicht zu warmem Wetter. Nur der Anstieg an der Schleuse Freudenberg ist nicht so toll.

Weg an Bahn
Idyllischer Weg nach anstrengender Steigung

Zur Mittagspause machten wir einen Abstecher nach Wertheim in Baden Württemberg. Ab dort hat es leider geregnet. Der Weg führte abschnittsweise über eine üble Schlammpiste, die Annas hintere Bremse zum Versagen brachte.

Wenigstens gibt es am Ortseingang von Miltenberg viele Supermärkte, so dass wir Proviant auffüllen konnten. Aber warum nur sind die immer alle auf einem Fleck?

Der Campingplatz Mainwiese

Ein mit Liebe geführter kleiner Platz direkt unter einer Brücke. Der Besitzer/Platzwart hat dort sein eigenes kleinen Campingmobil stehen.

Die Sanitäranlagen sind weder schön, noch modern, aber für den Zweck ausreichend. Ein großes Manko ist allerdings, dass man sich als Frau nach der Toilette nicht die Hände waschen kann während eine andere Frau duscht, da sich die Waschbecken im abschließbaren Duschraum befinden. Daran sollte man etwas ändern.

Auf dem Platz sowie an der Strandpromenade gibt es sehr viele Schwäne, die sich wie die wahren Herren des Platzes aufführen.

Zelt unter/neben Brücke
Zelt neben Brücke
Schwäne auf Campingplatz
Heimliche Herrscher

Miltenberg

Miltenberg hat eine wunderschöne historische Altstadt mit windschiefen alten Häusern, die leider bis auf einige winzige Gässchen nur aus einer einzigen, langen gewundenen Straße besteht. Im Eiscafé Cortina gibt es eine einzigartige Pistazienpaste, äußerst lecker!

Altstadt von Miltenberg Altstadt von Miltenberg
Altstadt von Miltenberg

Brückenturm der Mainbrücke
Brückenturm der Mainbrücke

Tag 8: Fahrt nach Aschaffenburg

Wieder eine durchschnittliche Strecke, wobei es auf Höhe des Pompeianums einmal am Fels sehr eng wird. Am Ortseingang (Brücke) ist ein Fahrradparkhaus ausgeschildert, danach leider nie wieder. Es handelt sich wohl um die Radstation am Hauptbahnhof?!

Schleuse
Eine der zahlreichen Schleusen

Unterwegs haben wir an der Packstation noch die bestellten Schlafsäcke abgeholt und die alten nach Hause geschickt. Ist schon praktisch!

Der Campingplatz Mainparksee

Wird von einfachen Angestellten beaufsichtigt und scheint eher eine Schlafmöglichkeit für Durchreisende zu sein. Die Duschen, die man theoretisch unterbrechen kann, sind gut und bezahlbar. Leider hat mein Unterbrechen sich in ein Ende verwandelt. Man könnte in den Sanitäranlagen auch öfter putzen und sich im allgemeinen besser um den Platz kümmern. Zudem ist der Trockenraum immer abgeschlossen, nach Angabe des Personals wegen Diebstahls.

Unser Zelt hatten wir direkt unter der Hochspannungsleitung aufgestellt. Diese macht bei Regen interessante Geräusche. An sich ist der Platz gut mit dem ÖPNV angebunden, dieser ist aber auch nicht so auf Touristen ausgelegt.

Zelt im Strauchkreis
Ein geschütztes Plätzchen ... direkt unter der Hochspannungsleitung

Aschaffenburg

Die Sehenswürdigkeiten haben sehr spezielle Öffnungszeiten. Es macht alles spätestens 18:00 zu und Montags ist quasi alles geschlossen. Somit mussten wir wieder einmal umplanen.

Schloss Aschaffenburg Pavillion
Erste Eindrücke der Sehenswürdigkeiten

Wir haben am Montag einen Tagesausflug nach Seligenstadt gemacht und anschließend bei einem leckeren Mexikaner in AB gegessen.
Am Dienstag morgen haben wir uns vor der Fahrt dann noch schnell das Pompeianum angesehen, für mehr blieb keine Zeit.

Pfau
Pfau im Park Schöntal
Schloss
Stimmungsvoll illuminiertes Schloss
Pompeianum Pompeianum
Pompeianum: Eingang und Garten

Tag 9: Tagesausflug nach Seligenstadt

Eine Probefahrt für Tag 10.

Seligenstadt

Da man - wie gesagt - Montags in AB nicht viel machen kann, haben wir uns die Altstadt von Seligenstadt angesehen und dort leckeren Zwiebelkuchen genossen.

Altstadt von Seligenstadt Altstadt von Seligenstadt
Altstadt von Seligenstadt

Tag 10: Fahrt nach Frankfurt am Main

Ursprünglich waren Übernachtungen im Hotel geplant, aber aus anfänglich unbekannten Gründen waren nur wenige Betten verfügbar und diese extrem teuer. Einige Zeit später kam die Erleuchtung: Es war IAA...

Somit musste ein Campingplatz in oder um Frankfurt gefunden werden. Unter 3 Möglichkeiten entschieden wir uns zunächst für einen am Main etwas außerhalb mit ÖPNV-Anbindung.

Der Tag begann mit schlechtem Wetter; kalt und regnerisch - da war die Laune ganz weit unten. In Offenbach haben wir dann noch den Campingplatz umdisponiert. Die beiden am Fluss gelegenen befinden sich doch recht weit außerhalb, daher ging es in die Stadt.

kleine Burg
Kleine Burg

Kaum waren wir über die Brücke, machte die Stadt Frankfurt uns ein unmoralisches Angebot: Eine Straßenbahn. Eben noch die Fahrradmitnahmebedingungen klären und auf geht es. Dann die Enttäuschung: An der Hauptumsteigehaltestelle gibt es keinen Aufzug. Nach dem ersten Versuch mit der Treppe folgte der Test über die Rolltreppe: So kann man auch 3 Etagen überwinden. Danach mit der S-Bahn weiter und einen Umweg zur nächsten Überführung nehmen. Aber angekommen.

Der Campingplatz City-Camp-Frankfurt

Der erste Kontakt am Telefon war nicht sehr freundlich. Vor Ort sah es besser aus, die Dame an der Rezeption hat alles gut erklärt und der Platzwart war super nett. Die Zeltwiese ist von überschaubarer Größe, war aber interessant belegt. Wir kamen an mit zwei Chinesen, die zur IAA wollten, und kurz vor uns kam ein Tscheche, der auf der Durchreise auf die Kanalinseln war. Das führte zu tollen und interessanten Gesprächen, allerdings auf Englisch.

Es gibt sehr gute Waschmaschinen und Trockner, zudem eine Handyladestation. Die Sanitäranlagen sind etwas in die Jahre gekommen und die Duschen echt finster. Dafür funktioniert die Duschelektronik hier super. Die Anbindung an den ÖPNV ist perfekt; es fahren fast rund um die Uhr 4 U-Bahnlinien parallel in die Innenstadt, dies ergibt einen ca. 2-Minutentakt.

kleine Gäste
Zwei kleine Besucher

Frankfurt am Main

Für die Stadt haben wir auch Tag 11 eingeplant. Es gibt echt viel zu sehen, vor allem Museen und Ausstellungen. Wir fanden die Innenstadt abends etwas tot, aber eventuell muss man nur die richtigen Ecken kennen. Zudem ist das Essensangebot allgemein sehr fleischlastig, was für eine Fast-Vegetarierin etwas schwierig ist. Aber wir hatten trotzdem Apfelwein, Rippchen, Eier mit grüner Soße und die Annas Meinung nach besten Bratkartoffeln der Welt.

Der ÖPNV ist zwar an sich sehr gut, aber wenn es mal Aufzüge gibt, muss man meist von Etage zu Etage umsteigen und sie sind sehr eng.

Römer
Römer
Hauptwache
Hauptwache
Börsen Bär
Bär (Börse)
Brunnen
Brunnen
Geldmuseum: Kuh Geldmuseum: Prägemaschine
Geldmuseum: Kuh und Münzprägemaschine
Gegensätze
Gegensätze (Altbau vs. Skyline)
Alte Nikolaikirche
Alte Nikolaikirche
Skyline
Skyline bei Nacht

Tag 12: Tagesausflug nach Mainz (ohne Fahrrad)

Aufgrund der Wetterlage haben wir den Aufenthalt in Frankfurt um eine Nacht verlängert und sind mit der S-Bahn nach Mainz gefahren.

Mainz

Mainz ist eine schöne Stadt in überschaubarer Größe mit vielen historischen Gebäuden. Wir hatten uns an der Touristeninformation einen kleinen Stadtplan mit Sehenswürdigkeiten mitgenommen. So ausgestattet ging es auf Entdeckungstour.

Die erste Herausforderung war der „Isis-Tempel“: An der im Plan angegeben Adresse befindet sich das Einkaufszentrum „Römerpassage“. Nach der 3. Umrundung desselbigen wurde es Zeit für einen Toilettenbesuch und siehe da: Der Tempel ist im Keller! Da wurde kurzerhand das Einkaufszentrum über den gefundenen Tempel gebaut und ein Museum ins Gebäude integriert.

Isis-Tempele
Heiligtum der Isis und Mater Magna
Eisenturm
Eisenturm
Dom
Dom
Guttenberg Museum
Innenhof des Dom
Innenhof Dom
Guttenberg Museum

Auch die Kirche St. Stephan ist einen Besuch wert. Die überwiegend blauen Fenster schaffen eine wundervolle Lichtstimmung im Innenraum.

Innenhof St. Stephan Fenster in St. Stephan
Innenhof und Fenster von St. Stephan

Die weiteren Sehenswürdigkeiten waren einfacher zu finden, bis am Ende das Römertor übrigblieb. Nach längerer Suche fanden wir auch dies inmitten einer Wohnsiedlung, allerdings waren wir sehr enttäuscht. Es handelt sich dabei um ein Stück überwachsene Steinmauer in einer gut versteckten Senke – definitiv keine halbstündige Suche wert.

Brunnen
Brunnen in der Wohnsiedlung
Innenhof St. Stephan
Besagtes Römertor

Wenigstens entschädigte der Blick über die Stadt ein wenig für die Mühe.

Blick über Mainz
Blick über Mainz

Tag 13: Fahrt nach Wiesbaden

Endlich wieder mit dem Rad unterwegs.

Die Fahrt nach Wiesbaden war sehr abwechslungsreich. Es ging durch Parks und Wiesen, aber auch durch ein Chemieindustriegebiet und einige Siedlungen. Die Strecke an sich ist wenig anspruchsvoll, bis auf den Wind auf dem „Deich“.

Blick vom Weg auf den Main
Blick vom Weg auf den Main
Main-Mündung
Der Rhein oder auch Mainmündung!

Hotel Admiral

Die Betten sind etwas unbequem, weil viel zu weich. Die Zimmerausstattung ist wirklich ungewöhnlich und es gibt ein richtiges Bad mit Fenster. Auf dem Zimmer gibt es einen Wasserkocher mit Teebeuteln und Instant-Kaffee. Somit tranken wir auf dem Zimmer immer lecker Tee.
Das Personal ist sehr nett und es gibt einen Keller, in dem wir unsere Fahrräder abstellen durften. Die Nacht von Samstag auf Sonntag war ausgebucht und das merkte man beim Frühstück leider auch. Das Buffet war mitunter sehr leer, es gab wenig Plätze und das Personal kam mit dem Abräumen nicht nach.

Wiesbaden

Leider hatten wir die Tage in Wiesbaden schlechtes Wetter. Daher waren wir hauptsächlich auf den ÖPNV angewiesen und mussten uns durch das Linienchaos kämpfen. Der Stadt täten ein bis zwei U-Bahn Linien recht gut.

Aber das Ganze konnte uns nicht vom Sightseeing abhalten. Auf dem Plan standen unter anderem die historische Nerobergbahn und die Ruine der Burg Sonnenberg. Letztere war leider komplett von Bauzäunen umgeben.

Nerobergbahn
Nerobergbahn
Pavilion
Pavillion auf Neroberg
Burg Sonnenberg
Burg Sonnenberg
Brunnen mit Burgmodell
Brunnen mit Burgmodell

Zufällig waren wir am Bäckerbrunnen im ältesten Lokal am Platz essen. Das Essen war auch sehr lecker. Im örtlichen Outdoorladen haben wir uns einen Heringshammer und Sitzkissen für zukünftige Urlaube zugelegt.

Stadtvilla
Stadtvilla
Bäckerbrunnen Bäckerbrunnen innen
Bäckerbrunnen
Kochbrunnen
Kochbrunnen
Casino bei Nacht
Casino bei Nacht

Am zweiten Abend hatten wir bei der Lokalwahl leider nicht so viel Glück. Die Lokalität war mit den vielen Gästen überfordert. Die hausgemachte Fruchtlimonade war aber trotzdem sehr lecker, so hat sich das lange Warten darauf wenigstens gelohnt.

Bahnhof
Bahnhof

Tag 15: Heimfahrt :(

Ursprünglich war die Rückfahrt mit dem Zug ab Wiesbaden geplant. Auf dem Weg zum Bahnhof haben wir allerdings beschlossen, eben mit dem Rad rüber nach Mainz zu fahren. Zum einen wollten wir den Urlaub nicht einfach so abschließen, zum anderen sind die Zugverbindungen ab Mainz besser.
Leider mussten wir komplett nach einer miserablen Ausschilderung fahren. Nach einem gefühlt ewig langen Umweg kamen wir irgendwann irgendwo in Mainz an und sind dann nach PKW-Ausschilderung in Richtung Bahnhof gefahren. Am Ende fuhren wir noch etwas am Rhein entlang. Bei etwas wärmerem Wetter hätten wir sicherlich die Reise am Rhein entlang in Richtung Köln fortgesetzt. Dies werden wir im Frühjahr 2014 definitiv nachholen :)!

Am Bahnhof angekommen noch schnell am Automaten die Fahrkarten geholt (mit Erfahrung geht das im Handumdrehen) und beim Bäcker etwas Verpflegung besorgt; die Fahrstrecke am Morgen war schliesslich nicht eingeplant. Der Zug der MRB (Mittel-Rhein-Bahn) stand sogar schon da und wir konnten in Ruhe die Fahrräder verstauen.
Der Zug an sich bestand aus zwei aneinandergekoppelten Triebfahrzeugen und sollte von Mainz Hbf bis Köln-Deutz durchfahren. In Koblenz kam dann überraschend die Durchsage, dass unser Zugteil abgekoppelt wird und nur der andere weiterfährt. Somit mussten wir unsere gut verstauten Räder in den anderen Teil verfrachten.
Kurz nach Abfahrt fiel auf, dass das WC defekt war und man das im – nicht mehr vorhandenen - zweiten Zugteil nutzen sollte. Um diesen Umstand für alle Mitreisenden noch angenehmer zu gestalten, war natürlich die Klimaanlage voll aufgedreht, so dass es trotz ziemlicher Überfüllung empfindlich kalt wurde. Dies führte zu einer verärgerten Menschentraube vor dem WC. Dass der Zugbegleiter sich auf der gesamten Fahrt nicht blicken ließ, war wohl kein Zufall...
Damit wären wir wieder am Anfang: "So eine Zugfahrt die ist lustig ..."

Aufgrund der Aufzugsituation in Köln entschlossen wir uns in Köln Hbf auszusteigen und fuhren per Fahrrad bis nach Hause. Mit ausreichend Übung war der Kölner Stadtverkehr auch mit voll beladenen Rädern gut zu meistern.

Die Strecke

Gesamtlänge (ohne Tag 9 und 15):

~429km

Gesamtsteigung:

23143m

Gesamtgefälle:

23357m

Differenz:

- 214m

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Last update: 02.10.2021